Interview Dariadaria
Wenn es um Aktivismus geht, kommt man an Madeleine Alizadeh - besser bekannt als DariaDaria - nicht vorbei. In Sachen Nachhaltigkeit, Politik und anderer zeitgeistiger und gesellschaftskritischer Themen macht sich die Wiener Aktivistin, Autorin und Bloggerin seit mehr als zehn Jahren im Netz stark - immer gemeinsam mit ihrer aktiven Community. Warum Aktivismus heute wichtiger ist denn je, erklärt sie uns in unserem Interview.
Steckbrief:
Name: Madeleine Alizadeh
Alter: 31 Jahre
Beruf(ung): Unternehmerin
Wohnort: Wien
Sternzeichen: Krebs (Aszendent Skorpion, Mond Waage)
Wie immer starten wir mit ein paar Warm-Up-Fragen:
Meer oder See?
Meer
Yoga oder Workout?
Workout
Online- oder Offline-Demo?
Offline
Tag- oder Nachtmensch?
Tag
Bio oder Regional?
Beides!
So, let’s go liebe Maddie! Unsere Kampagne zum UN-Weltwassertag trägt den Titel “WE CAN’T BELIEVE WE STILL HAVE TO PROTEST THIS SHIT”. Was bedeutet Aktivismus für Dich persönlich?
Aktivismus ist für mich der Versuch, meinem ethisch moralischem Verständnis von Gerechtigkeit Gehör zu verschaffen.
Wie lebst Du Deinen Aktivismus - Online und Offline - aus?
Online informiere ich, probiere relevante Inhalte zu teilen, zu diskutieren, manchmal zu streiten. Offline versuche ich so viele Initiativen und Bewegungen wie möglich zu unterstützen, sei es durch meine Anwesenheit bei Demos oder durch finanziellen Support.
Findest Du, dass die Menschheit bereits aktivistisch genug ist?
Nein.
Wer ist Dein größtes aktivistisches Vorbild? Mit wem würdest Du Dich gerne einmal zu einem gemeinsamen Spaziergang verabreden?
Da gibt es viele! Audre Lorde, Angela Davis, Tess Holliday, Melodie Michelberger, Chimamanda Ngozi Adichie, Tupoka Ogette, Phenix Kühnert oder Alexandra Stanic – um nur einen kleinen Auszug zu nennen.
2010 hast Du mit Deinem eigenen Blog gestartet, bald darauf kam Dein Podcast, Dein Buch und Dein eigenes nachhaltiges Fashion Label “Dariadéh” dazu. Kannst Du Dich an einen ausschlaggebenden Moment erinnern, der Dich dazu gebracht hat all diese Dinge anzustoßen?
Ja! 2013 sah ich die Doku „Gift auf unserer Haut“, die für mich alles veränderte.
Was möchtest Du mit Deinen Projekten verändern?
Ich möchte Unternehmertum, vor allem als Frau, neu denken. Ich möchte die vielen Möglichkeiten, die es gibt beim Schopf packen, aufwecken und ein Umdenken bezwecken. Ich möchte den Finger genau dorthin legen, wo es weh tut.
Was ist Deine größte persönliche Motivation jeden Tag weiter zu machen?
Die vielen anderen Menschen, die unermüdlich aufklären. Und natürlich auch eine Portion Hoffnung, dass alles irgendwie, zumindest ein bisschen, besser werden kann.
Aufgrund der Pandemie sind Großveranstaltungen und Proteste auf der Straße derzeit nicht oder nur stark eingeschränkt möglich. Was rätst Du Deiner Community, wie sie trotzdem aktiv und laut werden können?
So gut es geht online mobilisieren! So viele Initiativen sind online präsent, man kann sie über Petitionen, Online Veranstaltungen oder Crowdfunding Supporten.
Unser Thema ist insbesondere der Schutz unserer wertvollen Ressource Wasser. Was bedeutet Wasser für Dich?
Wasser ist für mich ein unterschätztes Privileg.
Wird Deiner Meinung nach schon genug über Wasserschutz gesprochen?
Definitiv nicht, vor allem der Verlust an Biodiversität in Süß- und Salzwasser ist ein Thema, das viel präsenter sein sollte.
Welches Buch sollten wir alle lesen?
Zwei Bücher, die ich kürzlich gelesen habe: „Pathos“ von Solmaz Khorsand und „Body Politics“ von Melodie Michelberger .